Datenschutz: Warum das Privatleben von Kindern kein öffentliches Spektakel sein sollte

Datenschutz: Warum das Privatleben von Kindern kein öffentliches Spektakel sein sollte

Heute geht es um etwas Ernstes – private Daten und warum wir sie nicht wie Konfetti auf einer Party verteilen sollten.

Situation: Samstag, Fußballspiel meiner Kinder (beide unter 10 Jahre alt) in der Sporthalle einer typischen Kleinstadt. Schnelle Info noch kurz vorher – am Freitag – in der Chatgruppe: Das Spiel wird live und öffentlich ins Netz gestreamt. Hat der Veranstaltende sich so überlegt.

Ist das okay?!

Rechtlich gesehen ist es das nicht, aber das ist ja oft nicht Diskussionsgrundlage, so nach dem Motto: „Was ist schon dabei? Es sind doch nur Kids beim Kicken.“ Schnell steht man in der Ecke der Blockierenden, Meckernden und „Karens„. Aber das ist meiner Meinung nach ein gefährliches Mindset. Unser Datenschutz ist wie ein digitaler Tresor, und wenn wir ständig die Tür offen stehen lassen, riskieren wir, dass Fremde Zugriff auf unsere persönlichen Schätze haben.

Ach ja: Es geht ja konkret sogar um Kinder…

Eltern müssen nicht nur für die physische und psychische Sicherheit und Unversehrtheit ihrer Kinder sorgen, sondern auch deren digitales Ich schützen. Kinder sollten nicht zu unbeabsichtigten Stars auf einem digitalen Laufsteg werden – meine zumindest jetzt noch nicht. Dass das irgendwann (leider?!) immer unvermeidlicher wird, ist mir schon klar! Ich bin ja nicht realitätsfremd… aber sie stehen noch am Anfang ihrer Jugend. Das Recht meiner Kinder auf Privatsphäre ist momentan sogar noch wichtiger als mein eigenes, denn: Sie können die Tragweite von Verletzungen ihrer Privatsphäre nicht immer und schon gar nicht im vollen Umfang erfassen. Sie können sich auch nicht gegen solche Verletzungen wehren. Es liegt an mir, als Hüter ihrer digitalen Existenz, sicherzustellen, dass ihre Unbeschwertheit bewahrt wird.

„Ist doch nicht so schlimm, chill mal!“

Wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, was passieren könnte: Stellt euch vor, plötzlich tauchen online windige Gestalten auf, die mehr über unsere Kinder wissen, als uns lieb ist. Das ist kein Szenario, das wir riskieren sollten. Mit jedem personenbezogenen digitalen „Schnipsel“, den wir dem weltweiten Netz zur Verfügung stellen, präzisieren wir das digitale Ich unserer Kinder. Eine solche Situation kann zu „digitalen Narben“ (Cybermobbing, Cybergrooming, sexualisierter Gewalt, Identitätsdiebstahl und vielen weiteren Gefahren) führen, die ihre Sicherheit und ihre Wohlergehen gefährden.

Recht auf Privatsphäre – nicht verhandelbar

Das Recht auf Privatsphäre ist nicht verhandelbar. Eltern müssen digitale Bodyguards sein und ihre Kinder – soweit wie möglich – vor den Schatten des Internets schützen und sie stets altersgerecht auf eben diese vorbereiten. Auf die Wahrnehmung dieser Rolle zählen Kinder und dieses Vertrauen darf nicht beschädigt werden.

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