Selfhosting – Neue oder gebrauchte Hardware?

Selfhosting – Neue oder gebrauchte Hardware?

Eigentlich ist die Frage nach neu oder gebraucht schnell beantwortet: Wenn du nicht Herstellergarantie und neueste Spezifikationen (Gaming?) benötigst, wirst du auf dem Gebrauchtmarkt sicher fündig. Der typische Selbsthoster wird unter 200€ etwas Brauchbares finden, mit Glück sogar um die 100€-Marke zuschlagen können.

Welche Dienste hoste ich auf gebrauchter Hardware?

Neben meinem Medienserver betreibe ich Adblocker, Heimautomatisierung, Fileserver, papierlose Bürosoftware, Imventar-Software, Rezeptdatenbank und vieles mehr auf gebrauchter Hardware und reize sie damit nicht aus. Die genauen Bezeichnungen der Dienste, die ich selbst hoste verdienen sicher einen eigenen Blog-Beitrag.

Ich selbst nutze Fujitsu, Dell und Lenovo Mini-PCs für meine diversen Selfhosting-Bedürfnisse. Alle waren gebraucht und kamen aus einem großen Online-Auktionshaus.

Welche Mini-PCs eignen sich fürs Selfhosting?

Es gibt verschiedene gebrauchte Mini-PCs, die sich gut für das Selfhosting eignen. Beliebte Optionen stammen von Intel, Lenovo, HP, Dell, Fujitsu oder Gigabyte:

  1. Intel NUC: Die Intel NUC (Next Unit of Computing) Serie bietet eine Vielzahl von Mini-PCs mit unterschiedlichen Konfigurationen. Sie sind leistungsstark und können als Basis für Selfhosting-Anwendungen dienen.
  2. Lenovo ThinkCentre M-Serie: Die Lenovo ThinkCentre M-Serie umfasst verschiedene Mini-PCs, die solide Leistung und Erweiterbarkeit bieten. Sie sind bekannt für ihre Zuverlässigkeit und können eine gute Wahl für Selfhosting sein.
  3. HP EliteDesk Mini: Die HP EliteDesk Mini-Reihe bietet kompakte und leistungsstarke Mini-PCs. Sie sind robust gebaut und bieten eine gute Auswahl an Anschlüssen und Erweiterungsoptionen für Selfhosting-Anwendungen.
  4. Dell OptiPlex Micro: Die Dell OptiPlex Micro-Serie umfasst Mini-PCs mit unterschiedlichen Spezifikationen. Sie sind platzsparend und bieten eine solide Leistung für Selfhosting-Anforderungen.
  5. Fujitsu Esprimo Mini: Zum Teil sind optische Laufwerke verbaut und Erweiterungsschächte vorgesehen.
  6. Gigabyte BRIX: Die Gigabyte BRIX Mini-PCs sind vielseitig und kompakt. Sie bieten eine gute Auswahl an Anschlüssen und können als solide Basis für Selfhosting-Anwendungen dienen.

Worauf musst du beim Gebrauchtkauf achten?

Bei der Auswahl eines gebrauchten Mini-PCs fürs Selfhosting solltest du auf die spezifischen technischen Spezifikationen achten, um sicherzustellen, dass er deinen Anforderungen entspricht. Stell sicher, dass der Mini-PC genügend Prozessorleistung, RAM und Speicherplatz bietet, um deine gewünschten Selfhosting-Anwendungen auszuführen.

Gut eignen sich generalüberholte Firmenrückläufer, Mini-PCs also, die bereits im Firmenalltag im Einsatz waren. Sie sind oft umsichtig benutzt worden und günstig zu haben. Privatverkäufer übertreiben es bei der Preisvorstellung häufig, aber auch gewerbliche Verkäufer übertreiben hin und wieder. Bislang habe ich gute Erfahrungen mit dem Sofortkauf und der aufsteigenden Sortierung nach Preis machen können: In den unteren Rängen sind oft Schnäppchen dabei!

In Sachen Prozessor sollte schon ein Intel i-Prozessor (kommentiert gern Tipps zu AMD, hier kenne ich mich nur begrenzt aus) verbaut sein und kein Pentium oder Celeron, da diesen Prozessoren oft wichtige Funktionen für die Virtualisierung fehlen. Auch bist du mit einem i5- oder i7-Prozessor vermutlich besser beraten, als mit einer i3-Variante der gleichen Generation. Insgesamt gilt aber auch: Je neuer desto besser. Du solltest eine gute Balance zwischen Prozessorklasse (i3, i5, i7), Alter (5., 6. Generation oder neuer) und Preis finden.

Randbemerkung: Einer meiner Mini-PCs mit einem i5-4590t-Prozessor schaukelt diverse VMs und Container ohne Mühe. Noch ältere Mini-PCs, denen dann auch USB3 oder Gigabit-LAN fehlen, sind vermutlich aber nicht mehr gut zum Selfhosting geeignet.

Was den RAM angeht, solltest du 8GB nicht unterschreiten. Manche Angebote bieten Auswahl, hier fährst du preislich vermutlich gut, wenn du gleich mehr Arbeitsspeicher (16GB oder mehr) mitnimmst.

Gleiches gilt für die „Festplatte“, die idealerweise eine SSD und nicht kleiner als 128GB sein sollte. Je nach Anwendungsfall (Cloud, Fileserver) brauchst du aber möglicherweise sehr(!) viel mehr Platz, glücklicherweise sind die Preise für SSDs ja aber auch wieder erschwinglich.

Alles in allem kann ich zum Gebrauchtkauf ermutigen! Ich bin damit bisher gut gefahren.

Eine Antwort zu „Selfhosting – Neue oder gebrauchte Hardware?“

  1. […] Home-Server, der Docker-Container ausführen kann (mehr dazu hier) […]

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